DIE GESCHICHTE DES HAUS HARDTBERG

Vom „Haus am Burgberg“, der ehemaligen Villa Becker,
zu Haus Hardtberg

Der zentral gelegene Altbau, der nach seinem Erbauer auch Villa Becker genannt wird ist der Kern, von Haus Hardtberg Alt- und Neubau ergänzen einander auf das Beste. Thomas Kostulski, der Architekt des Neubaus, sagte, er habe die alte Villa durch den Neubau eingefasst wie einen Edelstein in einem Ring.

Wie die unterschiedlichen architektonischen Epochen zu einer Einheit finden, so ist das Handeln der mit Haus Hardtberg verbundenen Akteure – damals wie heute –   von gemeinsamen Grundüberzeugungen getragen. Dies wird deutlich, wenn manauf das Leben des Textilunternehmers und Mäzens Bernhard Becker, Teilhaber an der Euskirchener Tuchfabrik B. & H. Becker, schaut.

1916 baut der damals 53 jährige Fabrikant das „Haus am Burgberg“. Mitten im Krieg zieht Becker mit seiner Frau Maria von Euskirchen nach Kreuzweingarten in die noch nicht ganz fertiggestellte Villa. Bernhard Becker engagiert sich kulturell wie sozial. Künstlern und Schriftstellern steht das Haus am Burgberg offen. Enge Kontakte unterhält der Eigentümer auch zu den Benediktinern in Maria Laach und den Dominikanern in Walberberg. Häufig zu Gast ist der Künstler und Dominikanerpater Wolfram Plotzke. Becker richtet eine Hauskapelle ein.

Bernhard Becker verfasst  ein „Weihnachtsspiel fürs Haus nach alten und neuen Weisen“. Dieses Krippenspiel probt der Autor mit Kindern aus dem Dorf. In den frühen 1930er Jahren wird es zunächst regelmäßig am 24. Dezember vor Gästen in der Villa Becker aufgeführt, in späterer Zeit auch im Jugendheim von Kreuzweingarten.

Maria und Bernhard Becker haben keine  Kinder. Sie nehmen die Nichte Beckers, Elisabeth Walraf, in ihr Haus auf, die es später im Sinne des 1938 verstorbenen Onkels weiterführt. Sie setzt die Tradition des Tuchwebens fort, indem sie in unmittelbarer Nähe der Villa Becker  eine Handweberei betreibt..

In den frühen 1960er Jahren stellt Frau Walraf den ersten Mitgliedern  des Opus Dei ihr Haus für Besinnungstage zur Verfügung. Aus solchen ersten Begegnungen erwächst schließlich eine wahre Freundschaft. Elisabeth Walraf überlässt das Haus am Burgberg in den 1970er Jahren der Studentischen Kulturgemeinschaft,  Trägerverein verschiedener Initiativen von Mitgliedern des Opus Dei.

Das Haus wird 1976 erstmals umgebaut. Es erhält eine größere Kapelle, ein zusätzliches Esszimmer, Einzel- und Mehrbettzimmer – und einen neuen Namen: Tagungszentrum Haus Hardtberg. Das Interesse an den Zeiten der Besinnung, Tagungen zu gesellschaftlichen Fragen und den philosophisch-theologischen Bildungskursen wächst in den Folgejahren stetig. Die steigende Nachfrage erschöpft rasch die Möglichkeiten des Hauses.

Mitte der 1980er Jahre entschließt sich die Studentische Kulturgemeinschaft, das bestehende Tagungszentrum für größere Gästegruppen und Veranstaltungen zu erweitern und ein hauswirtschaftliches Ausbildungszentrum einzurichten. 1991 kann schließlich mit dem  von Thomas Kostulski konzipierten Neubau kbegonnen werden. Im Sommer 1994 finden  dort die ersten Veranstaltungen nach dem Umbau statt. Dieses Bauprojekt kann dank der Hilfe vieler Spender und der Unterstützung nordrhein-westfälischer Bistümer realisiert werden.  Im Jahre 2007 wird die Stiftung Haus Hardtberg ins Leben gerufen, um die nachhaltige Finanzierung des Tagungs- und Ausbildungszentrums zu sichern.

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