VERGANGENE VERANSTALTUNGEN: FAMILIEN-SYMPHOSIUM
Die Familiensymposien greifen Themen auf, die für Partnerschaft, Ehe und Familie von Bedeutung sind. Sie orientieren sich am christlichen Menschenbild auf Grundlage der Lehre der katholischen Kirche zu Ehe und Familie. Die Veranstaltungen sind parteipolitisch neutral und stehen Menschen aller Glaubensrichtungen und Überzeugungen offen.
Familien – Symposium 2017
Familien – Symposium 2016
Familien – Symposium 2015
02.06.2015
– verantwortungsvollen Umgang mit Social Media leben und lehren –
„Es ist nicht alles ganz toll und es ist nicht alles ganz schlecht. Erkunden Sie das Internet zusammen mit Ihren Kindern, damit es kein Tabuthema wird“, sagte Johannes Wentzel, Medienpädagoge aus Münster, der ca. 50 Eltern detailliert darlegte, was in der medialen Erziehung gut und hilfreich ist, wie man mit „WhatsApp“ umgeht und wie wichtig es ist, dass Eltern in der digitalen Welt „up to date“ sind.
In den Workshops am Nachmittag ging es dann konkret darum, wie Eltern ihren Kindern helfen können, Medienkompetenz zu erwerben. Das Ehepaar Vera und Frank Wiesing aus Paderborn berichteten von Erfahrungen mit ihren fünf Kindern. Einig waren sich die Eltern darin, dass der Weg des Verbietens nicht geeignet ist, um Kindern von klein auf einen altersgemäßen, verantwortungsvollen guten Umgang mit den „social media“ beizubringen. Eltern sollten eine gewisse Kenntnis von Angeboten und Technik haben, Interesse für die Lebenswirklichkeit der Kinder zeigen, Alternativen anbieten und Vereinbarungen treffen z.B. über Zeitbeschränkungen im Internet. Erst dann könnten sie den Kindern an die Hand geben, was sie brauchen, um den Unterschied zwischen virtueller und realer Welt z.B. bei der Werbung zu erkennen, Risikobewusstsein und Kritikfähigkeit stärken, die Privatsphäre schätzen lernen und medienfreie Zeiten schaffen. Und ein hohes Ziel wurde benannt: die Kinder und Jugendlichen befähigen, gegenüber Gruppendruck eine eigene Meinung zu vertreten (man braucht nicht immer das neueste Modell etc.). Angedacht wurde auch ein „Medien-Knigge“, das Smartphone nicht auf dem Mittagstisch usw. Natürlich ist hier das Vorbild der Eltern gefragt.
Wenn Eltern offen sind und die Möglichkeiten des Netzes kennen, dann kommen die Kinder und Jugendlichen mit Fragen, Ideen oder schlechten Erfahrungen im Internet zu ihnen. Sonst nicht und sie gäben dann einen wichtigen Bereich des Lebens ihrer Kinder aus der Hand.
„Im Vordergrund dieses Symposiums stand der Austausch“, meinte eine junge Mutter am Ende, „und das hat sehr gut getan.“
Während die Erwachsenen tagten, hatten die über 70 Kinder und Jugendlichen ihr eigenes Programm mit Walderkundung mit dem Förster, Spielplatz, Fuß ball, Just dance, Basteln und vielem mehr.
Familien – Symposium 2014
25.5.2014
„Warum Kinder reich machen – auch wenn sie kosten…“ lautete das Thema des diesjährigen Familiensymposiums, das bei sonnigem Frühlingshimmel wieder zahlreiche Familien in die Eifel zog. Im Jahr der Familie und passend zur bevorstehenden Bischofssynode zur Familie beschäftigte sich das Symposium aus psychologischer und politischer Sicht mit dem eigentlichen Reichtum, den Kinder ihren Eltern bringen. Dabei legte bei einem der Impulsvorträge auch Isabel Gronack-Walz, NRW-Landesvorsitzende des Verbands kinderreicher Familien, dar wie Lobbyarbeit für die Familie in Gesellschaft, Politik und Medien aussehen kann.
„Wir kommen jedes Jahr gerne hierher, weil wir viele Anregungen bekommen und die Gespräche sehr bereichernd sind“, so Therese Wolf, Mutter von vier Kindern aus Hennef.
„Eine unglaubliche Stärkung für den Alltag“, meinte auch Kathi Kellersohn, Mutter von zwei Kindern aus Bonn. Die riesige Kinderschar zwischen 1 und 14 Jahren wurde bestens betreut, so dass die Eltern Zeit und Ruhe zum Austausch beim gemeinsamen Mittagessen und Kaffeetrinken hatten.
Familien – Symposium 2013
Bergwanderung zum Gipfel der Versöhnung
Das Bild einer Bergwanderung bis zum „Gipfel der Versöhnung“ benutzte Dr. Barbara Dohr in ihrem Vortrag beim Familiensymposium 2013 in Haus Hardtberg. Die Ärztin und Logotherapeutin aus München skizzierte den etwa 60 erwachsenen Teilnehmern damit „Pinselstriche einer hohen Kunst“, die Mühe erfordere, aber erlernbar sei. Schon der Weg zur „Alm des Verstehens“ verlange Geduld, denn dazu müsse das Zuhören richtig erlernt werden. Wirklich hören zu lernen, was ein anderer sagen möchte, erfordere mindestens genauso viel Mühe wie Lesen und Schreiben zu lernen. Hier kurzfristig Zeit zu investieren, zahle sich später jedoch doppelt aus. Man komme nicht darum herum, „verstehen zu wollen“, um Missverständnisse zu vermeiden und um mit unerwartetem oder falschem Verhalten des Gegenübers umgehen zu können. Den „Anderen“ innerlich anlächeln und immer eine Entschuldigung suchen, empfahl sie als hilfreich.
Mehr noch als das Verstehen sei Verzeihen ein Ausdruck der Liebe, das vor allem darin bestehe, auf Rache zu verzichten und für den anderen das Beste zu wünschen. Die Referentin vertrat die These, echtes und tiefes Verzeihen sei im Grunde nur vor dem Hintergrund des christlichen Glaubens möglich und verständlich. Als Beispiel nannte Dr. Barbara Dohr die Steinigung des Stephanus, der noch im Tod für seine Mörder betete. Sie zitierte auch den seligen Papst Johannes Paul, der das Angebot der Vergebung eine „in gewisser Hinsicht paradoxe Botschaft“ genannt hatte. „Sie schließt immer kurzfristig einen scheinbaren Verlust ein, während sie langfristig einen tatsächlichen Gewinn sicherstellt.“ Gewalt hingegen bewirke das genaue Gegenteil, so die Auffassung des Papstes. Dohr warnte eindringlich davor, erlittenes Unrecht zu verdrängen, statt es zu verzeihen – in einem ggf. mühsamen Prozess. Auch eine Flucht in Groll, Rache, Hass und Verbitterung seien schlechte Lösungen und zusätzliches Gift für den, der ein Unrecht erlitten hat.
Zur dritten Stufe, dem Gipfel der Versöhnung kann nur vordringen, wer mindestens mit einer Seilschaft von zwei Personen unterwegs ist. Dieser letzte Aufstieg verlangt besondere Trittsicherheit, das heißt Liebe. Nur ein Mensch, der wirklich liebt, wagt den Sprung in die Versöhnung. Die wirklich wichtige Frage bei diesem Thema sei deshalb, wie wir unsere Liebesfähigkeit verstärken können. Eine unerlässliche Voraussetzung dazu sei Vertrauen, das den einzelnen in seiner Einzigartigkeit versteht. Dazu gehöre auch auf Kleinigkeiten zu achten, Versprechen einzuhalten, Erwartungen zu klären und auf persönliche Integrität zu achten. Die Bitte um Verzeihung, wenn man selbst das Vertrauen verletzt hat, sei ebenfalls eine wesentliche Maßnahme, um Vertrauen zu sichern.
Drei Workshops am Nachmittag vertieften den Vortrag. Unter der Leitung von Angelika Burkhard, einer Erzieherin und Heilpädagogin, ging es um ein- bis neunjährige Kinder und das Thema: „Verzeihen will von klein auf gelernt sein – Wenn das Ego erwacht“. Der Workshop von Monika und Peter Lochner beschäftigte sich mit der Altersstufe der 10 bis 16jährigen und „Streiten lernen – die große Chance miteinander ins Gespräch zu kommen“. Mit dem Ehepaar Simone und Christoph Rüssel wurde das Thema bearbeitet: „Jede gute Ehe kennt hundertfachen Anfang – Liebe lernen“.
Familien – Symposium 2012
„Starke Bande – was Ehe und Familie zusammenhält“ am 10. Juni 2012
Zum 13. Familiensymposium waren etwa 35 Ehepaare mit mehr als 50 Kindern aus ganz Deutschland angereist. Sie wollten sich darüber informieren und austauschen, was Familien „im Innersten“ zusammenhält.
Dr. Albert Wunsch gab im regen Austausch mit den Teilnehmern in gut zwei Stunden praktische Anregungen zu Revitalisierung von Partnerschaft und Ehe. Der bekannte Erziehungswissenschaftler, Paar- und Konfliktcoach legte eindrücklich dar, welch enorme Bedeutung der Kommunikation in einer Partnerschaft zukommt: Zu viele Menschen verhielten sich nach dem naiven Muster „Es wird schon nichts passieren“. Kein verantwortungsbewußter Auto-Nutzer unterließe es jedoch, regelmäßig darauf zu achten, dass die Wartungsintervalle eingehalten werden, um sich vor Gefahren und Pannen zu schützen. Anhand dieses Bildes, welches auch als Vorlage für sein Buch „Boxenstopp für Paare“ diente, verdeutlichte Wunsch die Voraussetzungen für gut gelebte Partnerschaft.
Am Nachmittag wurde das Thema „Kommunikation in Ehe und Familie“ in mehreren Workshops vertieft. Unter dem provokanten Titel „Können Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken?“ diskutierten Annette und Dr. Klaus-Dieter Schmidt die Grundsätze für einen angemessenen Umgang unter Ehepartnern. Mit der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern setzte sich die Gruppe unter Leitung des Ehepaars Karolin und Walter Wehler auseinander. Katrin und Franz Prior gingen der Frage nach, ob eine unterschiedliche Ansprache für Mädchen und Jungen nötig sei.
„Starke Bande“ entstanden durch den regen Erfahrungsaustausch auch unter den Teilnehmern.
Familien – Symposium 2011
„Kultur – rund um den Familientisch“: Familiensymposium am 22. Mai 2011 in Haus Hardtberg
Sonntag, den 22.5.2011
Gelebte Familienkultur verlangt heute einen Spagat zwischen hektischer Terminfolge und vertrautem Beisammensein. Beim diesjährigen Familiensymposium geben die Referentinnen und Referenten Anregungen für ein stimmiges “Familienerleben“.
Esskultur, traditionelle Rituale und Glaubenspraxis werden erst durch eine verantwortliche Mitwirkung der Eltern lebendig.
Während des Symposiums können Kinder und Jugendliche an einem „Kinder-Knigge“ teilnehmen.
Familien – Symposium 2010
Kinder zwischen Familie und Kita
Sonntag, den 2.5.2010
Für den Spagat zwischen Familie und Beruf ist die Lösung immer häufiger externe Kinderbetreuung. Folgende Seiten des Themas werden beleuchtet: Vor- und Nachteile von Fremdbetreuung: verschiedene Möglichkeiten externer Betreuung; familienpolitische und gesellschaftliche Hintergründe des neuen Trends; Möglichkeiten und Lösungsangebote in Unternehmen.
Familien – Symposium 2009
Hingabe und Familie im Medienzeitalter
Christi Himmelfahrt, den 21.5.2009
Die Einstellung zu Kindern und Familie ist geprägt durch das jeweilige Umfeld. Vielfach sind Fernsehen und Internet starke Einflussgrößen. Einerseits spiegeln sie die Realität verzerrt wider und vermögen Liebe und Hingabe selten authentisch zu vermitteln. Andererseits können sie Hilfe und dienliche Mittel sein.
Familien-Symposium 2008
Erziehung in Familie, Schule und Freizeit
Sonntag, den 20.4.2008
02.05.2008
Wer sich am Sonntag, dem 20. April 2008, am Morgen nach Kreuzweingarten zum Haus Hardtberg auf den Weg machte, den erwartete nicht nur ein wunderschöner, immer milder werdender Frühlingstag im Eifeler Erfttal, sondern auch eine neugierige Schar kleiner und großer Menschen, annähernd 120 an der Zahl, die man gemeinhin als kleinste gesellschaftlichen Einheit “Familie” zu benennen weiß.
Was solche “Hausgemeinschaften” alltagsmäßig bewegt und erregt, und was deren “Mitglieder” interkommunikativ so alles zum Austausch bringen, das fokussierten 3 Vorträge und deren Referenten:
Monika u. Peter Lochner vom Institut für Elternbildung (IEB), Robert Mazelanik, Leiter der Warschauer Jugendschule “Zagle” in Polen und Andreas Schwaderlapp, leitender Banker und seit über 40 Jahren ehrenamtlich in der Kinder und Jugendarbeit tätig.
Das Ehepaar Lochner, das vor über 30 Jahren zusammen mit anderen Ehepaaren das Institut für Elternbildung gründete, gab den Zuhörern einen konzentrierten Einblick in ihr Kursangebot und stellte u.a. 3 verschiedene Kursthemen vor:
Spiel und Entwicklung des Kleinkindes, “Pubertät”, zwischen heranwachsenden Kindern, sprießenden Haaren und aufblühenden Pickeln, wo Eltern “peinlich” sind, schulische Leistungen nachlassen, und weshalb es zudem wichtig ist, Jugendlichen in dieser Phase Freiheit zu schenken und ihnen Verantwortung zu übertragen.
Im Kurs “Eheliche Liebe”, aus Sichtweise der Frau, sowie des Mannes, geht es u.a. um schwindende “Ehebegeisterung”, des weiteren um Eigenschaften, die für die eheliche Liebe besonders wichtig sind, und um Fragen, wie etwa: Wie bringe ich mich ein, oder gehe mit Forderungen um? An Hand von “Fallstudien” werden Fakten gesammelt, bewertet, Probleme formuliert und Lösungen entwickelt.
Ziel der Elternkurse: Probleme zu entdecken und über ein “vermitteltes Handwerkszeug” Lösungen zu finden – ohne dabei jedoch “Patentrezepte” zu geben.
Robert Mazelanik stellte dann die Warschauer “Zagle” Schule vor: 2003 von 7 Familien gegründet, die mit konkretem persönlichen Einsatz von Zeit, Geld und Opferbereitschaft ihre Schule entstehen ließen, als eine Bildungs- und Erziehungseinrichtung, die eigene Bemühungen für ihre Kinder kooperativ mit den Lehrern fortgesetzt wissen.
Diese Form der “Elternpartizipation” in einer Schule macht die Schule zu einer Schule für die Eltern: Frage ich mein Kind nach seinen Leistungen, schaue ich mir seine Hefte an, begleite ich das “Lernen” des Kindes, versuche ich “mich” zu ändern, lobe ich gute Eigenschaften des Kindes vorbehaltlos, was ist die Lernmotivation des Kindes, helfe ich bei der Planung der Lernarbeit mit u.s.w.
Der Schüler verfasst eine “Schüleragenda” als tägliche, “tagebuchartige” Tagesplanung, bei der er von den Eltern, sowie von einem Betreuer in persönlicher Beratung kooperativ begleitet wird. Die Schule umfasst heute über 300 Familien und 500 Kinder. Andreas Schwaderlapp widmete sich dem Thema “Freizeit” und deren Gestaltung für Kinder, Jugendliche und Eltern.
“Jährlich” wiederkehrende Ereignisse wie etwa Familienferien, Fahrten, Feiern, oder Gruppenstunden, “wöchentliche” Freizeitgestaltung wie Lesen, Einkaufen, Musik machen – Sportliches oder Kulturelles etc. , sowie “tägliche” Freizeitaktivitäten vom miteinander Reden, Beten, Zuhören u.s.w. bis hin zur “Tischkultur” umspannten einen weitgefächerten Bogen.
Hat der “durchschnittsdeutsche Mann” ca. 50 Freizeit-Wochen-Stunden zur Verfügung, entspannen viele “Freizeitmenschen” Geist und Körper, schaffen Bildungs- und Freundschaftsressourcen, und verstehen es, Energie und Zeit entsprechend einzusetzen. In Gesprächsrunden wurden alle Themen mit den jeweiligen Referenten dann nach einer kulinarischen Mittagspause lebhaft und angeregt weiterdiskutiert.
Rundum wurde so der “Familientag” dieser “kleinsten gesellschaftlichen Einheiten Familie” zu einer sonnigen und entspannten “Gemeinschafts- runde”, die alltagstaugliches “schmackhaft” erleben durften.
Familien-Symposium 2007
Reiz und Risiko neuer Medien für Kinder und Jugendliche
Sonntag, 6. Mai 2007
Über die Risiken unkontrollierter Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen zu sprechen ist zwar in Mode gekommen, aber es ist auch ein notwendiges Thema geworden. Auch wenn die modernen Medien nicht grundsätzlich schlecht sind, ein großer Teil ihrer Inhalte und Angebote ist – speziell für Kinder und Jugendliche – sehr bedenklich. Verbote alleine helfen und nützen hier wenig. Eltern wissen, dass das Angebot einer sinnvollen Alternative das beste Rezept gegen übermäßigen Medienkonsum und die damit häufig verbundene Passivität oder Aggressivität ihrer Kinder ist. Das diesjährige Familiensymposium soll mit zwei sachkundigen Referenten einen Einblick in die Gefahren der neuen Medien geben und zur Diskussion und zum Austausch über konkrete Maßnahmen und Hilfen anregen.
Referenten
Patrick Gruhn
ist als Rechtsinformatiker und Sachverständiger für Informationstechnologie und als Wirtschaftsmediator tätig. Er ist Experte für Computer-Forensik, IT-Sicherheit und System¬analytik, Mitglied der Gesellschaft für Informatik, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik.
Dr. Thomas Mößle
hat an der KU Eichstätt Psychologie studiert, war dort am Lehrstuhl für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie tätig und ist seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Medienwirkungs- und Mediensozialisationsforschung, Mediale Einflüsse auf die kognitive Leistungsfähigkeit und das Gedächtnis und Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen.
11.05.2007
Womit unsere Kinder konfrontiert sind – Reiz und Risiko neuer Medien für Kinder und Jugendliche
von José Pons
Zwei Fachleute informierten beim diesjährigen Familiensymposium im Haus Hardtberg über Risiken der neuen Medien und gaben leicht umsetzbare praktische Tipps. Selbst der versierteste Vater musste gestehen, dass er noch lange nicht alles über das Angebot im Internet oder bei den neunen Computerspielen weiß.
Was landläufig über die Gefahren des Internets bekannt ist und was in diesen Tagen wieder durch erschreckende Meldungen die Runde macht, ist nur ein Bruchteil dessen, was Eltern beim diesjährigen Familiensymposium in Haus Hardtberg in Euskirchen-Kreuzweingarten erfahren konnten. Als Geschäftsführer eines Webhosting-Unternehmens, Rechtsinformatiker und Computer-Forensiker ist der Referent täglich mit äußerst abschreckenden Inhalten konfrontiert. Diese finden sich mittlerweile nicht mehr nur auf Computern bestimmter Erwachsener, sondern zunehmend auch auf Rechnern, CDs und Handys von Schulkindern und jungen Erwachsenen. Deshalb wollten die Veranstalter interessierten Eltern zumindest einen Überblick darüber verschaffen, womit ihre Kinder konfrontiert werden. Ähnlich Alarmierendes wie für das Internet gilt für viele Computerspiele. Nicht nur für die so genannten Killerspiele, sondern auch für scheinbar viel harmlosere. Viele Eltern wissen gar nicht, dass alle in Deutschland vertriebenen Spiele eine Altersfreigabe durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) besitzen. Drauf wies als zweiter Referent des Symposiums ein Diplompsychologe und Mitarbeiter am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) hin. Zwei Vorführungen solcher Spiele mit einer Freigabe ab 16 bzw. 18 Jahren zeigten den Eltern jedoch deutlich, dass auch hier äußerste Vorsicht angebracht ist.
Anhand einer Querschnittsstudie unter Kindern und Jugendlichen stellte der Diplompsychologe schließlich den Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Schulleistungen heraus. Danach führt zu viel Medienkonsum unweigerlich zu einem messbaren Abfall der schulischen Leistungen, sei es durch Fernsehen, sei es durch Internet oder Computerspiele. Entscheidend ist der Medieninhalt. Je höher der Gewaltanteil, desto negativer die Wirkungen auf die Lernleistung. Als Grund dafür vermutete der Mitarbeiter des KFN, extreme Gewaltinhalte übten einen so starken Einfluss auf das Bewusstsein aus, dass sie den Ablauf paralleler mentaler Prozesse unterbinden. Demnach blockiert der Konsum von negativen Medieninhalten am Nachmittag die nötige Bewusstseinskapazität, um die schulischen Inhalte zu verarbeiten. Jungen sind für diese Einflüsse besonders empfänglich, während Mädchen für gewalthaltige Medieninhalte weniger aufgeschlossen sind. Der messbar negativste Faktor gilt aber für beide Geschlechter, auch wenn er faktisch bei den Jungen häufiger auftritt: Ein eigener Computer, Fernseher oder eine Spielkonsole im eigenen Zimmer ist mit Abstand das Hinderlichste für schulische Leistungen und anderweitige positive Entwicklung.
Genau auf diesen Punkt kam auch der erste Referent bei seinen Ratschlägen für die Eltern zu sprechen. Sehr wichtig ist es nach seiner Erfahrung, dass Computer in den Familien so platziert sind, etwa im Flur, dass Kinder und Jugendliche erst gar nicht in die Versuchung kommen, ungeeignete Inhalte zu sehen oder herunterzuladen. Weiter empfahl er, auf den Schutz der eigenen Identität im Internet zu achten. Und das nicht nur für Chat-Räume, sondern generell. Denn da heute fast jeder Personalverantwortliche erst einmal eine zusätzliche Internetrecherche über Bewerber durchführt, kann das in bestimmten Fällen von Nachteil sein. Als Tipp gab er auch noch mit, sich einmal gemeinsam mit den Kindern am Verfassen eines Wikipedia-Artikels zu versuchen. Damit erfahren sie, wie wenig zuverlässig Internetquellen sein können. Aus Anstand solle man die Änderung danach aber wieder rückgängig machen.
Grundsätzlich aber sollten Eltern den Umgang mit den neuen Medien, dem Internet und Computerspielen nicht grundsätzlich verbieten. Denn dies macht die Sache nur interessanter. Und die Inhalte dann anderswo zu besorgen oder zu konsumieren, ist für die Kinder ein Leichtes. Hier ist Erziehung zu Verantwortung und Freiheit nötig. Und das verlangt von den Eltern, sich Kenntnisse zu verschaffen, Interesse zu zeigen und Alternativen zu bieten.
Familien-Symposium 2006
Emotionale Entwicklung in der Kindheit: Grundlagen der Bindungstheorie
Sonntag, 30. April 2006
Elterliche Fürsorge und emotionale Verfügbarkeit innerhalb der ersten Lebensjahre eines Kindes bilden die Grundlage für eine gesunde psychische Entwicklung. Aktuelle gesellschaftliche Probleme, wie mangelnde Leistungsbereitschaft, Zunahme von psychischen Störungen, Unfähigkeit, lang anhaltende Beziehungen einzugehen, haben u.a. ihre Wurzel in einem über Jahrzehnte hinweg von Ideologien geprägten falschen Verständnis von Familie und der Rolle der elterlichen Erziehung. Aufgrund von aktuellen Forschungsbefunden wird auf die Bedeutung einer positiven Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kind eingegangen.
Referent
Dr. Markus Maier, Akademischer Rat am Institut für Psychologie, Ludwig-Maximilians-Universität München. Forschungsgebiete: Emotionale Entwicklung, Motivation und Gedächtnis. Verheiratet, Vater von 2 Kindern
Moderation
Dr. Johannes Hattler, Wissenschaftl. Referent. Verheiratet, Vater von 2 Kindern
Meldung vom 15.04.2006
Kinder brauchen mehr emotionale Zuwendung
Das Familien Symposium 2006 im Haus Hardtberg in Kreuzweingarten bei Euskirchen beschäftigt sich mit der Bedeutung einer positiven Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kind.
In der aktuellen Debatte um die Richtung einer zukünftigen Familienpolitik taucht am Rande immer wieder eine Frage auf, die vor allem Eltern, Pädagogen und Psychologen stellen: Und was ist das Beste für das Kind? Um die Bedeutung einer positiven Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kind dreht sich das Familien Symposium 2006 im Haus Hardtberg in Kreuzweingarten bei Euskirchen.
Wie die neuesten Forschungsergebnisse zeigen, bilden elterliche Fürsorge und emotionale Verfügbarkeit innerhalb der ersten Lebensjahre eines Kindes die Grundlage für eine gesunde psychische Entwicklung. Aktuelle gesellschaftliche Probleme, wie mangelnde Leistungsbereitschaft, Zunahme von psychischen Störungen, Unfähigkeit, langanhaltende Beziehungen einzugehen, haben u.a. ihre Wurzel in einem über Jahrzehnte hinweg von Ideologien geprägten falschen Verständnis von Familie und der Rolle der elterlichen Erziehung.
Im Rahmen der Veranstaltung steht am Vormittag ein Vortrag über die emotionale Entwicklung in der Kindheit und die Grundlagen der Bindungstheorie auf dem Programm. Thema des Referats am Nachmittag sind die Bindungserfahrungen und deren Auswirkung auf soziales Engagement, Motivation und Leistung, wie sie sich in den späteren Jahren als Folgen einstellen. Mit praktischem Erlernen der Erfassungsmethoden der emotionalen Entwicklung in Arbeitsgruppen, sowie dem Erfahrungsaustausch untereinander soll ein wirklicher Lernerfolg für die teilnehmenden Eltern möglich werden. Während der Veranstaltung wird Kinderbetreuung angeboten.
Familien-Symposium 2005
Familie und Beruf
Sonntag, 1. Mai 2005
„Die Bedeutung von Ehe und Familie in Politik und Gesellschaft“
„Die Darstellung der Familie in aktuellen Filmen“
Familie und Beruf – diesen Spagat müssen viele Ehepaare schaffen. Wie kann man beides in Einklang bringen? Wird nicht die Familie benachteiligt, wenn der Beruf hohe Anforderungen stellt? Das Symposium „Familie und Beruf“ will nicht nur Probleme aufzeigen, sondern durch den Erfahrungsaustausch auch Lösungsansätze anbieten.
Nach kurzen Vorträgen erfahrener Referenten können die Teilnehmer in Arbeitsgruppen Fragen zum Thema erörtern und anschließend im Plenum diskutieren.
Während der Veranstaltung wird Kinderbetreuung mit eigenem Programm angeboten.
Referenten
Prof. Dr. Susanne Tiemann (MdB seit 1994), Rechtsanwältin, Honorarprofessorin an der Universität Bonn, verheiratet, drei Kinder
Dr. Jose Garcia, Experte für zeitgenössische Spielfilme, Filmkritiker
Moderation
Ernst Kastenholz, Diplom Informatiker, Bad Münstereifel, verheiratet, Vater von drei Kindern
Meldung vom 09.05.2005
Jungen Familien helfen
Auf einem Familienseminar in der Eifel werden Lösungen angesprochen
von Ernst Kastenholz
Die jungen Familien waren glücklich: Endlich mal gutes Wetter in Deutschlands Westen und zwei lohnende Vorträge beim Frühlingsseminar „Familie und Beruf“ in Kreuzweingarten. Eine Elterninitiative hatte zwei Experten zum Thema Familie nach Kreuzweingarten ins Tagungshaus Hardtberg eingeladen, die Kölner Juristin Susanne Tiemann und den Filmkritiker José Garcia.
Tiemann befaßt sich mit der Frage, wie Familien in unserer Gesellschaft gestärkt werden können. Die Mutter von drei Kindern war viele Jahre Mitglied des Bundestags und Spitzenvertreterin deutscher und europäischer Verbände. Eine ihrer Thesen: Viele Zeitgenossen haben einfach keine Familienperspektive mehr. Sie seien perspektivlos. Daher müsse das Familienbewußtsein wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft gestellt werden. Ein Familien-Mainstream sei angesagt. Das schafften wir aber nur, wenn Kinder wieder als das gesehen würden, was sie vor allem seien: ein zentraler Reichtum unserer Gesellschaft. Daraus folgere, daß Familienarbeit genauso viel wert sei wie erwerbstätige Arbeit.
Persönlichkeit bilden
Die Familie ist nach Tiemann ein zeitloses, immer gültiges Lebensmodell. Zwar habe es schon in der Antike Versuche gegeben, Ehe und Familie zu zerstören. Allerdings seien sie alle gescheitert. Die Familie hingegen gebe es weiterhin. Zum einen, weil sie Freude gebe, zum anderen, weil sich hier die menschliche und soziale Persönlichkeit beispielhaft heranbilden lasse.
Was tun? – Tiemann fordert zunächst eine Steuerreform. Weiter seien findige Modelle gefragt, in denen die ältere Generation mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer freien Zeit jungen Familien unter die Arme greifen könne. 10 – 15 Prozent aller jungen Familien kämen nach Untersuchungen schon mit dem normalen Alltag nicht zurecht. Ihnen solle es leicht gemacht werden, Hilfe zu bekommen.
Auch anspruchsvolle Filme sind erfolgreich
Mit dem zweiten Schwerpunktthema „Darstellung von Ehe und Familie in zeitgenössischen Filmen“ setzte sich José Garcia aus Köln auseinander. Der Historiker und Filmkritiker erläuterte, dass bewegte Bilder einen großen Einfluss besonders auf junge Menschen und deren Meinungsbildung haben. In den letzten Jahren hätten gerade Spielfilme mit hohen moralischen Werten wie „Die Passion Christi“ und „Der Herr der Ringe“ mehr Geld eingespielt als weniger anspruchsvolle Filme.
Zurzeit finde unübersehbar die Familie eine stärkere Beachtung im Film. Dr. Garcia nahm eine dreiteilige Kategorisierung vor: 1. Spielfilme aus Hollywood, bei denen zwar die Familien wohlwollend behandelt werden, die aber wegen ihrer mangelnden Glaubwürdigkeit eher kontraproduktiv wirkten. 2. Filme, die aus Europa oder von der Ostküste der USA stammen. Hier finde man oft die Sehnsucht nach Geborgenheit im Zusammenhang mit Ehe und Familie. 3. Genrefilme, die eigentlich ganz andere Sujets behandeln, aber Ehe und Familie in Nebenhandlungen positiv darstellen.
Für die Verbraucher, insbesondere die Eltern stelle sich die Frage, wo man seriöse Informationen über die Qualität von Filmen bekomme. Garcia führte aus, dass dies letztlich Vertrauenssache sei, dass man die Filmkritiker und deren Wertemaßstäbe kennen müsse, um die Aussagen auch bewerten zu können. Seine eigenen Kritiken etwa sind unter den beiden Internetadressen www.textezumfilm.de und bald auch unter www.famerz.org zu finden.
Familien- Symposium 2003
Familie und Beruf
Sonntag, 9. November 2003
Themen (Vorträge):
„Kinder brauchen Freiräume und Grenzen“
„Schule und Elternhaus – eine notwendige Partnerschaft“
Sonntag, 9. November 2003
Familie und Beruf – diesen Spagat müssen viele Ehepaare schaffen. Wie kann man beides in Einklang bringen? Wird nicht die Familie benachteiligt, wenn der Beruf hohe Anforderungen stellt? Das Symposium „Familie und Beruf“ will nicht nur Probleme aufzeigen, sondern durch den Erfahrungsaustausch auch Lösungsansätze anbieten.
Nach kurzen Vorträgen erfahrener Referenten können die Teilnehmer in Arbeitsgruppen Fragen zum Thema erörtern und anschließend im Plenum diskutieren.
Während der Veranstaltung wird Kinderbetreuung mit eigenem Programm angeboten.
Referenten
Fr. Dr. M. Born, Dozentin am Institut für Lehrerfortbildung in Mülheim / Ruhr, Veröffentlichungen zu Kinder- und pädagogischer Literatur.
Moderation
Ernst Kastenholz, Diplom Informatiker, Bad Münstereifel, verh., Vater von 3 Kindern
Familien-Symposium 2002
Familie und Beruf
Samstag, 13. April 2002
Themen (Vorträge):
„Die Verwöhnungsfalle“
„Neue Mütter hat das Land“
Samstag, 13. April 2002
Familie und Beruf – diesen Spagat müssen viele Ehepaare schaffen. Wie kann man beides in Einklang bringen? Wird nicht die Familie benachteiligt, wenn der Beruf hohe Anforderungen stellt? Das Symposium „Familie und Beruf“ will nicht nur Probleme aufzeigen, sondern durch den Erfahrungsaustausch auch Lösungsansätze anbieten.
Nach kurzen Vorträgen erfahrener Referenten können die Teilnehmer in Arbeitsgruppen Fragen zum Thema erörtern und anschließend im Plenum diskutieren.
Während der Veranstaltung wird Kinderbetreuung mit eigenem Programm angeboten.
Referenten
Dr. phil. Albert Wunsch, Sozialpädagoge, Erziehungswissenschaftler, Leiter des kath. Jugendamtes Neuss, Lehraufträge an der Universität Düsseldorf, verh., Vater von 2 Kindern,
58 Jahre, Autor des Bestsellers „Die Verwöhnungsfalle“
Ulrike Horn, Studium der Literaturwissenschaft und Geschichte, Arbeit in Werbung und Rundfunk, Emtmannsberg bei Bayreuth, verh., Mutter von 3 Kindern, 42 Jahre, Autorin von „Neue Mütter hat das Land“
Moderation
Ernst Kastenholz, Diplom Informatiker, Bad Münstereifel, verh., Vater von 3 Kindern, 41 Jahre
Familien-Symposium 2000
Familie und Beruf
Samstag, 28. Oktober 2000
Themen (Vorträge):
„Wann ist eine Familie glücklich?“
„Alltagsprobleme einer jungen Familie“
„Eine Mutter auf der Karriereleiter“
Familie und Beruf – diesen Spagat müssen viele Ehepaare schaffen. Wie kann man beides in Einklang bringen? Wird nicht die Familie benachteiligt, wenn der Beruf hohe Anforderungen stellt? Das Symposium „Familie und Beruf“ will nicht nur Probleme aufzeigen, sondern durch den Erfahrungsaustausch auch Lösungsansätze anbieten.
Nach kurzen Vorträgen erfahrener Referenten können die Teilnehmer in Arbeitsgruppen Fragen zum Thema erörtern und anschließend im Plenum diskutieren.
Während der Veranstaltung wird Kinderbetreuung mit eigenem Programm angeboten.
Referenten
Prof. Dr. Reinhold Ortner, Diplompsychologe, Psychotherapeut, Bamberg, verheiratet, Vater von 5 Kindern, 70 Jahre
Christa Stewens, Staatssekretärin im Bayerischen Umweltministerium, München, verheiratet, Mutter von 6 Kindern, 53 Jahre
Judith Andreae, Gartenarchitektin, Bretten bei Karlsruhe, verheiratet, Mutter von 3 Kindern, 37 Jahre
Moderation
Stefan Rehder, Journalist und Autor, Aachen, verheiratet, Vater von 3 Kindern, 33 Jahre